Konkrement – Eine gefährliche Art von Zahnstein

Konkrement (lat. Concretio, Zusammenwachsen) ist der zahnmedizinische Fachausdruck für eine bestimmte Art von Zahnstein, der sich nicht wie gewöhnlicher Zahnstein am unteren Rand der Zähne bildet, sondern wesentlich tiefer auf der Zahnwurzel.

Entstehung von Konkrement

Konkrement entsteht in der gleichen Art und Weise wie Zahnstein: beim gewöhnlichen Zahnstein bildet der Zahnbelag, zahnmedizinisch Plaque genannt, den Boden für die Verfestigung einiger Inhaltsstoffe des Speichels. Daher entsteht Zahnstein auch hauptsächlich in der Nähe der Speicheldrüsen: hinter den Schneidezähnen im Unterkiefer und neben den Backenzähnen im Oberkiefer.

Im Gegensatz dazu entsteht das Konkrement nicht aus Inhaltsstoffen des Speichels, sondern aus Entzündungsflüssigkeit und Blut von tiefer liegenden Entzündungen der Zahnfleischtaschen. Wie Zahnstein, nur langsamer, bauen sich Konkremente aus diesen Mineralien Stück für Stück auf. Da es sich um andere Inhaltsstoffe als bei gewöhnlichem Zahnstein handelt, sehen Konkremente auch anders aus: sie sind nicht hell und annähernd zahnfarben, sondern haben eine dunkelbraune bis schwarze Färbung. Dies ist hauptsächlich dem im Blut befindlichen Eisen geschuldet. Zudem sind sie wesentlich härter als die Ablagerungen des Zahnsteins und lassen sich nur mit Spezialinstrumenten entfernen.

Wie bemerkt man Konkremente?

Konkremente fallen anfangs nicht auf, denn sie befinden sich tief unter dem Zahnfleisch und machen sind bei der täglichen Zahnpflege nicht bemerkbar. Gegebenenfalls tritt mehr oder weniger starkes Zahnfleischbluten auf. Dieser Zustand kann oft jahrelang anhalten, sodass Konkremente bei ihrer Entdeckung bereits viel Schaden angerichtet haben können.

Konkremente bemerkt man am besten, wenn man direkt nach ihnen sucht. Dies macht man am besten bei der regelmäßigen professionellen Zahnreinigung. Auch auf Röntgenaufnahmen können sie gefunden werden – vorausgesetzt allerdings, man sucht gezielt nach ihnen.

Die Gefährlichkeit von Konkrementen

Die Oberfläche von Konkrementen ist ideal für die Anlagerung von Bakterien. Mit der Zeit dringen dann Konkrement und Bakterien entlang der Zahnwurzel immer tiefer in die Zahnfleischtaschen ein. Die gewölbte Konkrementschicht am Zahn schützt ungünstigerweise auch noch gegen den Zugriff durch Zahnbürste und Zahnseide: die Bakterien können sich so ungestört weiter vermehren.

In Folge dieser andauernden, chronischen Entzündung an der Zahnwurzel kommt es zu einem laufenden Knochenabbau um den Zahn herum. Hierbei können einige Millimeter an Knochensubstanz verloren gehen – bis schließlich der komplette Verlust des Zahnes droht.

Entzündungen des Zahnhalteapparates nennt man Parodontitis – früher sagte man übrigens Parodontose dazu. Dabei handelt es sich um eine regelrechte Volkskrankheit: etwa die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland leiden unter einer mittelgradigen oder schweren Parodontitis. Das tückische daran: am Schluss sind die betroffenen Zähne vielleicht nicht mehr zu retten. Zudem steht das Immunsystem unter Dauerstress und Studien weisen auf einige weitere negative Folgen hin.

Negative Folgen von Konkrementen

Sollten Konkremente behandelt werden?

Auf jeden Fall müssen Konkremente entfernt werden. Das ist nicht nur für den Zahnerhalt von allergrößter Bedeutung, sondern aufgrund der vielen weiteren Folgen auch für die allgemeine Gesundheit.

Als besonders wichtig erweist sich hierbei die regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Konkremente werden entdeckt und können anschließend direkt in der Zahnarztpraxis im Rahmen einer systematischen Parodontalbehandlung professionell entfernt werden.

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